2.9.48 Lerne das Fürchten! - Brothers Grimm
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Produktinformation
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren 
Darsteller: Matt Damon, Heath Ledger 
Regie: Terry Gilliam 
Musik: Dario Marianelli 
Format: Dolby, DTS Surround Sound, PAL, Surround Sound
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1)  Englisch (Dolby Digital 5.1)  
Bildformat: 16:9, 1.85:1 
DVD Erscheinungstermin: 12. April 2006 
Produktion: 2005 
ASIN: B000EQ442U 
DVD Features: 
Audiokommentar von Terry Gilliam
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Terry Gilliams Märchenabenteuer über das Leben der legendären Erzähler als geläuterte Gauner. 
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Die Vertreibung von Hexen und Dämonen aus ländlichen Spukhäusern ist für die deutschen Brüder  Jacob und Wilhelm Grimm Anfang des 19. Jahrhunderts ein einträgliches Geschäft - zumal sie die  Geistererscheinungen mit viel Tamtam und billigen Jahrmarkttricks selbst inszenieren. Doch ein  französischer Besatzungsoffizier kommt den Schwindlern auf die Schliche. Zur Strafe verdonnert er  sie dazu, eine echte Hexe zu besiegen, die in einem verwunschenen Wald schon zehn junge  Mädchen auf Nimmerwiedersehen entführt hat. Ein Potpourri aus Märchen-Versatzstücken,  Slapstick-Einlagen und Horror-Elementen kreiert Fantasy- Altmeister Terry Gilliam ('12 Monkeys')  mit seinem jüngsten Filmabenteuer. Das besitzt zwar seine Längen und Holprigkeiten, sorgt aber  dennoch dank der herausragenden Schauwerte und dem gutgelaunten Spiel der Hauptdarsteller  Matt Damon ('Die Bourne Identität') und Heath Ledger ('Die vier Federn') für Entertainment. Mit  weiteren Stars wie Monica Bellucci und Peter Stormare ('Minority Report') topbesetzte  Abenteuerkost. 
Blickpunkt: Film
Wenn Terry Gilliam den Fluch, der schon viele seiner Projekte platzen ließ, einmal überwinden und  einen neuen Film ins Kino bringen kann, gleicht das einem Märchen. 'Brothers Grimm' ist nun  selbst eines, fabuliert mit großem Ausstattungs-Aufwand darüber, was die legendären  Mythensammler aus Hanau tatsächlich zu ihren Geschichten inspirierte. Gilliams Märchen-Medley  gefällt mit magischer Optik, einem schaurig-schrulligen Atmosphäre-Mix und einigen vital  inszenierten Fantasysequenzen, auch wenn die Brüder, verglichen mit den Bildern, etwas farblos  bleiben.
Hauptgrund dafür ist, dass die Grimms hier keine charmanten Funboys sein dürfen, die sich als  Dämonen- Crasher erfolgreich durchs Leben schwindeln. Stattdessen sind die Brüder überschaubar  charismatisch, oft verstritten und müssen das zentrale Thema des Films, das Aufeinanderprallen  von Mythen und Aufklärung, in ihren Persönlichkeiten spiegeln. Anfang des 18.Jahrhunderts  repräsentiert der realistische Will (Matt Damon) den Aufbruch in ein neues Zeitalter, während Jake  (Heath Ledger) in der Welt der Träume und magischen Geschichten lebt. Beide ergänzen sich,  wenn sie für gutgläubige Landhirne mit billigen Schaustellertricks Spuk inszenieren, nur um dann  Hexen und anderes Teufelszeug theatralisch zu exorzieren. 'Ghostbusters' vermischt sich mit  'Sleepy Hollow' und 'Die Zeit der Wölfe' mit einem Touch 'Dragonheart' - so könnte Terry Gilliam den  Brothers Weinstein von Miramax das Drehbuch von Ehren Kruger schmackhaft gemacht haben,  das zum großen Teil im Prager Studio und an einigen tschechischen Originalschauplätzen  realisiert wurde. Ein amüsanter Prolog führt die Brüder als Hochstapler mit ihrer erprobten  Arbeitsweise ein, konfrontiert sie dann aber mit der für sie erschreckenden Vorstellung, dass es  Orte gibt, an denen der Spuk tatsächlich Realität sein könnte. Ein französischer Besatzungsoffizier  zwingt die Dämonenprofis, das Geheimnis eines Dorfes zu klären, in dem bereits eine Reihe  kleiner Mädchen spurlos verschwunden sind. Matt Damons pathetische Heldenansprache ironisiert  Gilliam musikalisch, schickt dann mit dem Italiener Cavaldi den Brüdern einen Aufpasser zur Seite,  der die Gewalt, noch mehr aber seine theatralischen Auftritte genießt. Peter Stormare ist das  komische Highlight des Films, eine lustvolle Studie in Overacting, die von zu vielen Peter -Sellers-  oder Terry- Thomas-Filmen animiert wurde. Mit Cavaldi und einer kriegerischen Dorfamazone im  Schlepptau stoßen die Brüder in den Wald vor, zu einem verwunschenen Turm, in dem der Geist  einer 500-jährigen intriganten Königin (Monica Bellucci) spukt, die keine Opfer scheut, um in der  Blüte ihrer Schönheit wiedergeboren zu werden. Gilliam inszeniert sein überraschungsarmes  Schwindlermärchen, in dem der Grimmsche Katalog in kurzen Zitaten eingebunden ist  (Rotkäppchen, Rapunzel, Schneewittchen etc), als skurrile Farce, zeigt aber auch in einigen vital  visualisierten Waldsequenzen mit Werwolf und wandernden, zupackenden Bäumen das  Schauerpotenzial dieser Geschichte. Auch wenn die Brüder eher Reizfiguren als Sympathieträger  sind und Gilliam gelegentlich zu dick aufträgt (Raben werden im 10-Minuten-Rhythmus  aufgescheucht), wird 'Brothers Grimm' den Normalzuschauer, der sich nicht an Spitzenwerten wie  'Twelve Monkeys' oder 'Brazil' orientiert, gut unterhalten können. kob.