Produktinformation
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Darsteller: James Caviezel, Maia Morgenstern
Regie: Mel Gibson
Musik: John Debney
Format: Dolby, DTS Surround Sound, Surround Sound, Widescreen
Studio: Highlight
Sprache:
DVD Erscheinungstermin: 2. September 2004
Produktion: 2004
ASIN: B0001Z2Q7O
Aus der Amazon.de-Redaktion
Nachdem die kontroversen Diskussionen abgeklungen sind, wird Mel Gibsons
Die Passion
Christi als ein immens einflussreicher Kraftakt zurückbleiben. In der endgültigen Analyse
erweist sich Gibsons "Wahnwitz" (wie das Projekt noch zur Entstehungszeit bezeichnet wurde)
als ein Akt von großem persönlichen Mut und Hingabe seitens des Regisseurs, der die teure
Produktion aus eigener Tasche finanzierte, um seine künstlerische Vision der Passion Christi
(Passion in seiner ursprünglichen Bedeutung: Leiden) zu gestalten: eine sehr detailgetreue, sehr
direkte Interpretation der letzten zwölf Stunden im Leben von Jesus Christus, fast wörtlich aus
den Evangelien übernommen (gesprochen in den Originalsprachen Aramäisch und Lateinisch,
mit einem Minimum an notwendigen Untertiteln), und präsentiert als eine erbarmungslose, 126-
minütige Tortur von Folter und Kreuzigung.
Für Christen und Nicht-Christen gleichermaßen ist dies kein Film der unterhält, kein Film den
man im konventionellen Sinne mögen oder nicht mögen kann (es ist zudem ausdrücklich kein
Film für Kinder oder herzschwache Menschen). Vielmehr ist
Die Passion Christi eine
cineastische Erfahrung, die fast ausschließlich einem einzigen Zweck dient: die Geißelung und
den Tod von Jesus Christus in solch erschreckend deutlichen Details zu zeigen (Gibsons eigene
Hände schlagen die Nägel ins Kreuz), dass selbst Nichtgläubige einen Stich von Trauer und
Schuld fühlen bei der Betrachtung der letzten Momente von Gottes Sohn. Entscheidenden
Beitrag dazu leistet Jim Caviezel, dessen Vorstellung als Jesus weniger Schauspiel denn ein
bereitwilliger Akt der Unterwerfung ist, so intensiv, dass manche Zuschauer nicht nur um
Christus weinen werden, sondern auch für Caviezels unvergleichliche Ausdauerprüfung.
Wenn man einzig das bewertet, was man auf der Leinwand sieht (meisterhaft unterstützt von
John Debneys Musik und Caleb Deschanels Kamera), findet sich Zündstoff für die Debatte um
die angeblich antisemitische Neigung des Films, aber keine offensichtlich böswillige Absicht.
Die Juden unter Führung des Hohepriesters Caiphas sind genauso schuldig wie die
barbarischen Römer, welche die Exekution ausführen, vor allem nachdem Gibson die
kontroverseste Dialogzeile entfernte (zumindest aus den Untertiteln, nicht aus der Tonspur).
Wenn man akzeptiert, dass Gibsons Absichten aufrichtig sind, kann man auch
Die Passion
Christi akzeptieren als das, was sie ist: eine zermürbende, geradlinige (manche würden sagen
einfallslose) und sehr gewalttätige Darstellung des Leidensweges, die viele Christen sprachlos
und mit gestärktem Glauben zurücklassen wird. Nichtgläubige werden wahrscheinlich eine
weitaus leidenschaftslosere Position vertreten, manche werden es gar mit Spott versuchen.
Aber eine Sache steht außer Diskussion: Mit
Die Passion Christi riskierte Gibson sein
Vermögen für seine persönlichen Ansichten. Man kann ihn verehren oder verteufeln wie man
will, aber seinen Mut, den muss man bewundern.
--Jeff Shannon