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Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung
Rezensionen
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"Ich bin ein Swinger, Baby", gurrt ein köstlich-geiler Austin Powers zu Beginn seines zweiten
Abenteuers. Und mag die Fantasie von
Austin Powers-Erfinder Michael Myers im zweiten
Teil im Vergleich zum ersten etwas nachgelassen haben, seine unbändige Energie ist davon nicht
betroffen. Das witzige Sequel zu dem Überraschungserfolg aus dem Jahre 1997 verschlägt es
den Agenten Austin Powers (Michael Myers) zurück in die 60er Jahre. Hier versucht er seinen
langjährigen Erzrivalen Dr. Evil (auch Myers) nicht nur davon abzuhalten, die Welt in die Luft zu
sprengen. Viel wichtiger ist es ihm, sein gestohlenes Mojo zurückzuerlangen, die imaginäre
Mannesfrucht, die ihn in einen unwiderstehlichen Macho verwandelt hat. Vor allem braucht er
sie zurück, um seine amerikanische Kollegin Felicity Schickfick (Heather Graham)
herumzukriegen. Im amerikanischen Original heißt sie übrigen Felicity Shagwell, was nicht
weniger unzweideutig zu verstehen ist als ihr deutscher Name.
Der restliche Plot ist irrelevant und unlogisch, manche Gags mögen sogar richtig schlecht sein,
und einige Szenen sind zu lang. Doch das ist egal, denn der Film ist trotz seiner Schwächen
unglaublich witzig. Absoluter Höhepunkt des Filmes ist jedoch Myers Darstellung des
neurotischen Dr. Evil. Evil ist diesmal allerdings nicht allein. Myers stellt ihm einen winzigen
Klon, Mini-Me (Verne J. Troyer), zu Seite, der seinen Sohn Scott Evil (Seth Green) ersetzen
soll, da dieser mit den Weltherrschaftsansprüchen seines Vaters nun gar nicht einverstanden ist.
Myers und Troyers Zusammenspiel kann fast schon als magisch bezeichnet werden, und auf
eine schier unglaubliche Art und Weise ist ihre Beziehung eine der rührendsten (und witzigsten)
Liebesgeschichten, die das Kino seit langer Zeit erlebt hat.
Trotz der hervorragenden Nebendarsteller wie Rob Lowe in der Rolle von Dr. Evils rechter
Hand Nummer zwei in jungen Jahren (der gealterte Nummer zwei wird, wie schon im ersten
Teil, von Robert Wagner verkörpert) sowie Mindy Sterling als Furcht einflößende Frau
Farbissina ist dieser Film ganz alleine Myers Show, der mit zwei Rollen offenbar nicht
ausgelastet war und somit auch noch einer dritten Rolle als der schottische Attentäter Fetter
Bastard zu sehen ist!
Das Ergebnis ist ein verdammt guter Film. Und wegen seiner Mojo braucht sich Austin Powers
keine Gedanken zu machen. Auch ohne diese imaginäre Mannesfrucht ist und bleibt er
unwiderstehlich. --Mark Englehart