Produktinformation
Darsteller: Barnaby Metschurat, Moritz Bleibtreu, Antonella Attili
Regisseur(e): Fatih Akin
Format: Dolby, PAL, Surround Sound
Sprache: Deutsch, Italienisch
Untertitel: Italienisch, Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 1.85:1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Warner Home Video - DVD
DVD-Erscheinungstermin: 4. September 2003
Spieldauer: 119 Minuten
Durchschnittliche Kundenbewertung: (10 Kundenrezensionen)
DVD Features:
Audiokommentar
Zweiteiliges Making Of
Geschnittene Szenen; Outtakes
Teaser & Trailer
Kurzbiografien zu Stab & Besetzung
Rezensionen
Aus der Amazon.de-Redaktion
Obwohl nun schon seit mehr als 30 Jahren Gastarbeiter und ihre Familien Deutschland und sein
Erscheinungsbild mitprägen, hat sich das deutsche Kino im Hinblick auf ihre Geschichten und
Schicksale seltsam zurückhaltend gezeigt. Außer ein paar Mitstreitern des Neuen Deutschen
Films haben sich die meisten Regisseure und Autoren bis in die 90er-Jahre hinein diesem Aspekt
unserer Wirklichkeit verweigert. Erst seit nun einige Angehörige der zweiten Generation selbst
Filme drehen, öffnet sich das deutsche Kino verstärkt unserer multikulturellen Identität. Der
berühmteste und erfolgreichste Vertreter dieser neuen deutschen Filmemacher ist dabei wohl Fatih
Akin, der mit Kurz und Schmerzlos und Im Juli für zwei der eigenwilligsten heimischen
Produktionen der letzten Jahre verantwortlich ist.
Mit Solino, dessen Drehbuch von Ruth Toma stammt, hat Fatih Akin nun zum ersten Mal einen
fremden Stoff verfilmt. Und wenn einem das zunächst auch überraschend erscheinen mag --
schließlich hat er sich mit seinen beiden ersten Werken als ein äußerst persönlicher Filmemacher
präsentiert, der vor allem seiner eigenen Vision folgt --, so muss man doch zugeben, dass es
niemanden im deutschen Kino gibt, der auf den ersten Blick geeigneter für diesen Stoff wäre. Ruth
Tomas Geschichte von der vierköpfigen Familie Amato, die 1964 aus dem süditalienischen Dorf
nach Duisburg aufbricht und schließlich dort die erste Pizzeria des Ruhrgebiets eröffnet, wirkt wie
geschaffen für Akin. Zum einen greift sie all die Fragen auf, denen er schon in seinen früheren
Arbeiten nachgegangen ist, zum anderen teilt Ruth Toma offensichtlich Akins Vorliebe für
archetypische Konflikte und melodramatische Wendungen.
Im Zentrum von Solino stehen die beiden Brüder Gigi (Barnaby Metschurat) und Giancarlo (Moritz
Bleibtreu), die sich von Anfang an besser in Deutschland zurechtfinden als ihre Eltern. Nur besteht
zwischen ihnen eine latente Feindschaft, die immer wieder hervorbricht und die Gigi schließlich um
so ziemlich jeden seiner Träume bringen wird. So reizvoll diese Geschichte und ihre Konstellation
auch für Akin gewirkt haben muss, man spürt trotz allem, dass es nicht seine eigene ist.
Kurz und Schmerzlos und Im Juli bestechen vor allem durch ihre Nähe zu ihren Figuren. Man spürt
in jeder Szene, wie sehr sie Akin am Herzen liegen. Zu Gigi und Giancarlo hat er diese innige
Verbindung anscheinend nicht aufbauen können. Sie -- und auch alle anderen Figuren -- wirken wie
die Kopfgeburten einer Drehbuchautorin, die möglichst viele Ideen und Probleme in einer Story
unterbringen wollte. Und weder Akin noch seinen Darstellern gelingt es, sie mit Leben zu erfüllen.
So bleiben am Ende nur einige Bilder und Szenen in Erinnerung, in denen sich Akins immenses
Talent unter Beweis stellt. Sie alleine rechtfertigen seinen Versuch, auch einmal mit fremdem
Material zu arbeiten. Doch man kann nur hoffen, dass er demnächst wieder seine eigenen Bücher
schreibt. --Sascha Westphal
Video Jakob Kurzinhalt
"In den sechziger Jahren verlässt die Familie Amato ihr italienisches Heimatdorf Solino und
wandert nach Duisburg aus. Dort gibt es Stahlwerke, Kohlegruben und auch Schnee. Aber Pasta
und Pizza? So entsteht der Plan, die erste Pizzaria des Ruhrgebietes zu eröffnen. Während Mutter
Rosa kocht und Vater Romano den weiblichen Gästen schöne Augen macht, verlieben sich die
Söhne Gigi und Giancarlo in dasselbe Mädchen. Im Laufe der Jahre zerbricht die Familie, und auch
Gigi und Giancarlo trennen sich um Bruderzwist. Erst zehn Jahre später begegnen sich die beiden
wieder - da stellt sich die Frage: Wer hat sein Leben richtig gelebt?"