Produktinformation
Darsteller: Veronica Ferres, Thando Walbaum, Steve-Marvin Dwumah
Regisseur(e): Jörg Grünler
Format: Dolby, HiFi Sound, PAL
Sprache: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9
Anzahl Disks: 2
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Warner Home Video - DVD
DVD-Erscheinungstermin: 4. Oktober 2006
Spieldauer: 178 Minuten
Rezensionen
Aus der Amazon.de-Redaktion
In seinen ersten Lebensjahren hält sich der kleine Hans Jürgen für etwas Besonderes: Er wächst
im Hause seines Großvaters auf, der als Generalkonsul Liberias in einer Hamburger Villa wohnt.
Farbige sind für ihn die Herren, Weiße kennt er fast nur als Dienstboten. Als sein Großvater nach
Afrika zurückkehrt, muss sich Hans Jürgen in der Realität im Deutschland der 30er Jahre zu Recht
finden: Während die Nachbarin ihn noch liebevoll "mein kleiner Schokoladenkeks" nennt, bekommt
der farbige Junge bald zu spüren, dass die meisten Menschen ihn bestenfalls für ein Kuriosum
halten. Seiner tatkräftigen Mutter, der Krankenschwester Bertha Baetz, und guten Freunden, die
auch im Dritten Reich ihre Menschlichkeit bewahrt haben, verdankt Hans Jürgen es, dass er ein
fast normales Leben führen kann. Unter den Rassegesetzen der Nationalsozialisten wird sein
Alltag jedoch schnell zur reinsten Schikane. Nur zu bald muss er um sein Leben fürchten.
In gut drei Stunden erzählt das bewegende Fernsehmelodram die Kindheit und Jugend des Hans
Jürgen Massaquoi, basierend auf dessen gleichnamiger Autobiografie. Stellenweise sehr Gefühls
betont und betulich inszeniert, weiß der mit Veronica Ferres und Jürgen Tarrach prominent
besetzte Zweiteiler aber auch geschickt, den Irrsinn des Dritten Reiches einzufangen. Hans Jürgen
setzt alles daran, genauso zu sein wie alle anderen: Er begeistert sich für den Nationalsozialismus
und weigert sich lange, der Realität ins Auge zu sehen. Seine ganze Welt bricht zusammen, als
ihm der Eintritt ins Jungvolk verwehrt wird. Nichts wünscht er sich sehnlicher, als sein deutsches
Vaterland in der Wehrmacht verteidigen zu dürfen. Doch für die Nazis ist er ein Nicht-Arier, den es
auszumerzen gilt.
Während der erste Teil sich im Wesentlichen auf die Kindheit Massaquois konzentriert, gelingt es
dem zweiten Teil besser, die Spannung und Dramatik der Geschichte, die als eindrucksvolles
Zeitdokument überzeugt, umzusetzen. Die Bombennächte im Luftschutzkeller oder der Selbstmord
einer jüdischen Familie beschönigen nichts, ohne dabei auf reißerische Effekte zu setzen. Von
solchen Augenblicken hätte man sich mehr gewünscht. -- Birgit Schwenger
VideoMarkt
Zweiteiliger TV-Film um einen farbigen Jungen im Hamburg der Nazizeit nach der gleichnamigen
Autobiografie von Hans-Jürgen Massaquoi.