2.1.35 Bully - Ein Film von Kids Regisseur Larry Clark
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Produktinformation
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren 
Darsteller: Brad Renfro, Rachel Miner 
Regie: Larry Clark 
Buch: Jim Schutze 
Format: Dolby, DTS Surround Sound, PAL, Surround Sound
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Surround, Dolby Digital 5.1)  Englisch (Dolby Digital 2.0,  Dolby Digital 5.1)  
Bildformat: 16:9, 1.85:1 
DVD Erscheinungstermin: 8. Dezember 2004 
Produktion: 2001 
ASIN: B000493UW2 
DVD Features: 
Behind the Scenes
Biografien/Filmografien
Interviews
Rezensionen
Sex, Drogenrausch und Meuchelmord unter vermeintlich behüteten Vorstadtkids in einem  authentisch anmutenden Teenagerdrama aus der Werkstatt des diesbezüglich berufenen  Gesellschaftchronisten Larry Clark ('Kids'). 
VideoWoche
Äußerlich sind Marty und Bobby aus der bürgerlichen Vorstadt zu Florida dicke Kumpel, doch  hinter der Fassade setzt der sadistisch veranlagte Bobby seinem schwächeren besten Freund mit  roher Gewalt und permanenten Erniedrigungen mächtig zu. Als Bobby Martys neue Liebschaft  vergewaltigt (und deren Freundin gleich mit), beschließen die drei mit ein paar Freunden aus der  Nachbarschaft, den Quälgeist für immer aus dem Weg zu räumen. Das jedoch ist nicht so einfach  wie gedacht. Eine wahre Geschichte nimmt Larry Clark, Amerikas Fachmann für den alternativen  Teenagerfilm ('Kids', 'Ken Park'), zum Anlass, einmal mehr sozialethisch desorientierten Kids der  gutbürgerlichen Mittelschicht bei Sex, Drogenkonsum und Meuchelmord über die schmalen  Schultern zu schauen. Aus Hollywood bekannte A-Listen- Teens wie Brad Renfro, Bijou Phillips  oder Nick Stahl wachsen über sich selbst hinaus in dieser meisterhaft beobachtenden  Bestandsaufnahme jugendlicher Befindlichkeiten jenseits aller Traumfabrik-Klischees. 
Blickpunkt:
Larry Clark is back: Sechs Jahre nach seinem aufsehenerregenden Beitrag 'Kids' (1995) will das  enfant terrible der Fotografie wieder schockieren - doch er wählt die alten Mittel.
Die Kids sind älter geworden in Clarks drittem Spielfilm, mit dem er ein weiteres Mal sein  filmisches Terrain von den verlorenen (Kinder)Seelen in perfekten Teenager- Bodies einkreist. Er  spart nicht an den hinlänglich bekannten Mitteln, um dem Zuschauer seine shocking virtue  einzupeitschen. Die süßen Kleinen sind in Wahrheit Bestien in Teenie-Gestalt. Doch woher so viel  Kulturpessimismus rührt, wird in 'Bully' nicht hinterfragt. Zwar erscheinen die Eltern als farblos-  überforderte oder überambitionierte Erzieher, die nie wissen, was ihre Kinder treiben. Doch als  Erklärungsangebot für so viel Verderbtheit bzw. gänzliche Abwesenheit jedweder ethisch-  moralischer Wertvorstellungen reicht das nicht. 
Nach einer wahren Geschichte, die amerikanische Eltern in Angst und Schrecken versetzte und für  die Beteiligten mit hohen Gefängnisstrafen endete, inszeniert Clark, dessen Fotodokumentation  'Tulsa' bereits 1971 für Furore sorgte, zügig und vordergründig seine Horrorstory über eine Gruppe  Teens in Südflorida, die ihren Anführer brutal und eiskalt ermorden. Das Skript von David McKenna  ('Blow') lehnt sich eng an das Buch von Jim Schutze an. Gedreht wurde für weniger als 2,5 Mio.  Dollar in nur 24 Tagen. Der spontane Look, die schnelle Kamera und das unaufwändige Setting  entsprechen der unprätenziösen Leinwandpräsenz der jungen Schauspieler, die allesamt gute  Leistungen abliefern. 
Sie sind skrupellos, verdienen ihr Taschengeld mit Porno- Produktionen, sind stets betrunken und  voll Dope. Klar, dass freier Sex in allen erdenklichen Variationen erprobt wird, aber hier hält sich  Clark erstaunlich zurück. Sein Voyeurismus zielt nicht so sehr auf nackte, picklige und gar nicht  immer hübsch anzuschauende Teeniehaut, sondern vielmehr aufs kalte Abbilden ihres monströsen  Innenlebens - bzw. dessen Leerstelle. Lisa (Rachel Miner) liebt Marty ('Der Musterschüler' Brad  Renfro), der von seinem reichen Freund Bobby (Nick Stahl) nach allen Regeln der Kunst  schikaniert und gedemütigt wird ('Bully' bedeutet tyrannisieren, drangsalieren). Sie will ihren Freund  Bobbys unheilvollem Einfluss entziehen und beschließt, dass Bobby sterben muss. Der Plan wird  der Clique unterbreitet, und fünf Teenager machen sich mit Hilfe eines Hitman an die dilettantische  Durchführung. 
Wurde bei 'Kids' die emotionale Leere noch durch Gegenfiguren gebrochen, durch Kinder, die  aufgrund ihres Alters doch noch für die eine oder andere emotionale Regung zugänglich waren, so  sind die 'Bully'-Teens durch die Bank ohne jede soziale Orientierung. Sie interessiert wirklich gar  nichts außer ihrem Vorteil, ihrem Spaß. Selbst die Liebe als einziges wahres Gefühl führt nur zur  Katastrophe. Und die vorgebliche 'Freundschaft' zwischen den nicht zuletzt um die Gunst der Girls  rivalisierenden Jungs ist nichts als frühreifes, kompromissloses Ausspielen von Machtinteressen. 
Die Clark-Fangemeinde wird sicher gern ein lustvolles Auge auf die deprimierende Generation der  'fucking jerk-off assholes' werfen. Clark selbst sieht seine Filme als 'Familienfilme, die Eltern und  Kinder zusammen sehen sollten'. Sein Werk über den erschreckenden Mangel an Kommunikation  zwischen den Generationen macht so gesehen Sinn, denn für Gesprächsstoff sorgen Larry Clarks  Filme mit Sicherheit. boe.