FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Darsteller: Jan Josef Liefers, Sonsee Ahray Floethmann
Regie: Rainer Matsutani
Infos zu diesem Titel
• Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1)
• Bildformat: 1.85:1
• DVD Erscheinungstermin: 18. November 2002
• Produktion: 2001
• ASIN:
Aus der Amazon.de-Redaktion
Mit der absurden Liebeskomödie
666 - Traue keinem, mit dem du schläfst kehrt der etwas
in Vergessenheit geratene Filmemacher Rainer Matsutani zu seinen Wurzeln zurück. Schon
Nur
über meine Leiche, sein erster Kinofilm, mit dem ihm Mitte der 90er-Jahre ein sensationeller
Durchbruch gelang, verband Romantisches mit Fantastischem und einer großen Prise
schwarzem Humor zu einem ziemlich wüsten Spaß um Zombies, Killer und einen Truthahn.
Dieser für das deutsche Kino eher ungewöhnlichen Mischung bleibt Matsutani auch bei
666,
einer etwas anderen Version der Geschichte von Faust und Mephisto, treu.
Frank Faust (Jan Josef Liefers) ist ein klassischer Verlierer. Als ihn schließlich seine Freundin
Jennifer (Sonsee Ahray Floethmann) verlässt, will er sich umbringen. Doch da erscheint
Mephisto II (Armin Rohde), der Sohn des Teufels, und schlägt Frank ein Geschäft vor. Er will
Faust berühmt machen und ihm so helfen, Jennifer zurückzuerobern. Zunächst läuft alles nach
Plan. Der Teufel verwandelt sich in verschiedene Prominente, die nun alle in Franks Begleitung
gesehen werden, und Jennifer scheint sich tatsächlich wieder für ihren Exfreund zu interessieren.
Nur hat Mephisto in der Zwischenzeit erkannt, dass er schwul ist und sich in Faust verliebt.
Rainer Matsutani scheut -- das weiß man seit seinem Debüt -- vor ziemlich derben, manchmal
sogar geschmacklosen Gags nicht zurück. Gerade in den ersten Minuten von
666 schießt er
dabei gelegentlich auch etwas über das Ziel hinaus. Doch selbst solche Entgleisungen wie eine
viel zu detaillierte Kotz-Szene nimmt man Matsutani kaum übel. Seine geradezu überbordende
Fantasie und sein Talent für irrwitzige Slapstick- Nummern entfachen ein komödiantisches
Feuerwerk, bei dem längst nicht alles zünden muss. Die Höhepunkte von
666 sind sowieso die
Prominenten-Auftritte. Claudia Schiffer und Heiner Lauterbach, Verona Feldbusch und Boris
Becker, Bernd Eichinger und Henry Maske -- alle spielen sie hier mit dem Image, das sie in der
Öffentlichkeit haben, und brechen es dabei ironisch auf. In ihren Szenen wird
666 zu einer brillanten
Satire auf unsere Medien- und Promikultur, die Sportler und Schauspieler, Moderatoren und
Produzenten zu Ikonen erklärt, um dann die Klatschspalten mit allem zu füllen, was sie
irgendwo sagen oder tun. -- Sascha Westphal